Das Weltcupfinale startete am Freitagnachmittag mit der Sprintstaffel. Zusammen mit Jonas Egger, Martin Hubmann und Julia Gross lief ich fürs Team Schweiz 3. Im Aarauer Telli-Quartier bestritt ich die Startstrecke und konnte dank einem technisch fehlerfreien Lauf und guten Beinen an 4. Position und mit nur 8 Sekunden Rückstand auf die Spitze an Jonas Egger übergeben. Auch meine Teammitglieder zeigten super Leistungen und so waren wir im Schlussklassement auf dem 4. Rang zu finden.
Am Samstag ging es dann direkt weiter mit der Langdistanz. Nach einer soliden Leistung im ersten Drittel des Laufes hatte ich ein totales Konzentrationsblackout und verwechselte zwei Posten, was mich mehr als vier Minuten kostete. Danach hatte ich Mühe, technisch wieder in den Rhythmus zurück zu finden und mich physisch an die Grenzen zu pushen. Es kamen weitere kleine Fehler dazu und am Schluss wollte ich einfach nur noch ins Ziel. Rang 16 an einem Weltcuplauf tönt nicht allzu schlecht, wenn man aber sieht was mit Abzug meiner vielen Fehlerminuten drin gelegen wäre, bin ich gar nicht zufrieden.
Grund genug also, am Sprint vom Sonntag und dem absoluten Highlight des Wochenendes nochmals Vollgas zu geben. Die Kulisse in der Altstadt von Aarau und die ohrenbetäubenden Fanrufe im Start- und Zielbereich waren der Wahnsinn! Die Beine liefen trotz der Langdistanzstrapazen vom Vortag super und abgesehen von einer falschen Routenentscheidung, die mich 25 Sekunden kostete hatte ich einen perfekten Lauf. So konnte ich nach meinem Zieleinlauf sogar eine Weile auf dem Leadersofa Platz nehmen. Am Ende schaute der versöhnliche 11. Rang heraus. Ein Highlight nach dem Sprint war dann auch noch der Besuch im Sportpanorama, wo Matthias auf dem Sofa im Studio Platz nehmen durfte und ich sogar auch noch einen kleinen TV-Auftritt hatte... ;)
Nun steht in den nächsten Wochen ein etwas lockereres Training auf dem Programm. Allzu lange wird die Pause jedoch nicht dauern, da wir bereits Mitte November an die Militär-Weltmeisterschaften nach Brasilien reisen werden, wo Elena Roos und ich als erste OL-Läuferinnen aus der Schweiz am Start stehen werden.
Auch die Analyse der Saison 2016 und das Schmieden der Pläne fürs 2017 stehen an. Ich bin aber froh, dass diese etwas verpatzte Saison vorbei ist und hoffe, im nächsten Jahr mehr Positives berichten zu können! Nichtsdestotrotz möchte ich es nicht lassen, allen MERCI zu sagen, die mich letzte Saison in allen Formen unterstützt haben und mir das Leben als Spitzensportlerin ermöglichen!
Fotos: Rémy Steinegger, Sven Alexandersson, Daniel von Arx