Angefangen jedoch bei einer hartnäckigen Erkältung, die nach der WM jeweils schwer zu verhindern ist, vor allem wenn diese noch im feuchten Schottland stattgefunden hat. Die Erkältung hielt mich jedoch nicht davon ab, mit Matthias eine superschöne Jogging-Wandertour vom Gantrisch über den Walalpgrat aufs Stockhorn zu unternehmen.
Eine Erfahrung der besonderen Art war die Rekrutierung für die Spitzensport-RS, die ich im Oktober zusammen mit fünf anderen OL-Nationalkaderläufern (vier Jungs und zwei Mädels) in Angriff nehmen werde. Mit drei anderen Frauen, die auch die Spitzensport-RS absolvieren werden, sowie etwa 300 Jungs liess ich also die zahlreichen Tests und Untersuchungen über mich ergehen. Dank etwas Augenklimpern bekamen wir zwar ein Sonder-Damen-Programm, beim Conconi am Sporttest haben wir aber ALLEN Jungs gezeigt, wo „der Bartli den Most holt“!
Und ich nehme an, dass ab Oktober – wenn es richtig los geht mit den fünf Wochen Grundausbildung – nichts mehr ist mit Sonder-Damen-Programm… Ich bin sehr gespannt auf dieses Abenteuer, welches wir in zwei Monaten in Angriff nehmen werden. Ziel ist es natürlich, auf sportlicher Ebene so viel wie möglich von dieser tollen Möglichkeit zu profitieren und in allen Bereichen des OL einen grossen Schritt vorwärts zu machen.
Um den Sommer auch auf genusssportlicher Ebene mit dem Rennvelo würdig abzurunden, ging es in knapp sechs Stunden über die drei Alpenpässe Nufenen, Gotthard und Furka. Am Abend war ich dann schon etwas stolz auf mich! ;)
In der letzten Woche stand nach zwei Wochen Wettkampfabstinenz wieder das möglichst schnelle und präzise Anlaufen der Posten im Zentrum. Der Sprint in Kirchberg, die Mitteldistanz im Schwefelberg und die Langdistanz im Gurnigelwald bildeten die Selektionsgrundlage fürs Euromeeting in einem Monat in Estland. Die Langdistanz am Sonntag war gleichzeitig die Schweizermeisterschaft.
Nachdem es mir am Mittwoch im Sprint nicht nach Wunsch lief (11. Rang), ging es dafür am Samstag in der Mitteldistanz umso besser (4. Rang). Ich merke, dass dank den vielen WM-Trainings das Selbstvertrauen über die Mitteldistanz da ist und ich weiss, wie ich ein solches Rennen anpacken muss. Im Sprint und auch über die Langdistanz (6. Rang) fehlte mir hingegen etwas die Ruhe unterwegs. Alle Wettkämpfe waren aber auf ihre Art und Weise herausfordernd, spannend und vor allem die Langdistanz-SM war ein richtig hartes Stück Arbeit!
Nun steht nächste Woche noch die einzige Uni-Prüfung dieses Semesters an, bevor es dann vom Prüfungssaal direkt an den Flughafen und ins Trainingslager nach Schweden geht!
Fotos: Roman Troxler, Jonas Mathys